Silvester in Australien



"Silvester in Sydney, das muss man mal erlebt haben."
Ja, das stimmt, was ich da am letzten Tag des Jahres 2016 sehen und miterleben konnte, war denke ich, wirklich einmalig und großartig.
Unsere Vorbereitungen für unseren New Years Eve starteten am Abend des 30.12., denn wir wussten, dass wir viel zu Essen brauchen werden. Also richteten wir uns eine ordentliche Brotzeit her, bestehend aus Nudeln mit Tomatensoße und Pesto, Cookies, Avocado-Dip, große Reiswaffeln, kleine Reiswaffeln, Cookies, Käsesemmeln, Käsetoast, Nutellatoast, Chips, Müsliriegeln, Wasser.
Unser Tag startete dann ca. um 5.30 Uhr Morgens.
Mit unserem Essen, Sonnencreme, Decken, Wechselklamotten und so weiter, gingen wir zur Town Hall um mit dem Zug zu unserem ausgewählten Platz zu kommen.
Vorher
Sydney wird in bestimmte Zonen eingeteilt, in denen man das Feuerwerk um die Harbour Bridge und das Opera House sehen kann. Da gibt es Zonen mit und ohne Eintritt. Wir haben uns für das Mary Booth Reserve am Milsons Point in North Sydney entschieden, denn da waren wir schonmal und fanden die Aussicht ganz gut. Als wir dann zusammen mit Lea, einer Freundin von Resa, angekommen sind, wussten wir erstmal gar nicht, wo genau wir hin müssen und wo die Zone eigentlich ist. Dann haben wir eine Schlange von vielleicht 200 zeltenden und wartenden Menschen gesehen und uns dahinter angestellt, ohne zu wissen, wofür wir uns überhaupt anstellen.
Nachher
Wir hatten irgendwie mit mehr Leuten gerechnet, aber das sollte sich später dann noch herausstellen.
Als es etwas zu regnen begann, beschloss ich, auf die Suche nach Regenschutzzeug zu gehen. Resa und Lea blieben solange in der Schlange. In der Hoffnung, dass bald irgendein Laden öffnen würde, der mir einen Regenschirm verkauft, fand ich dann einen Shop. Mit meiner Beute, einem Regenschirm, Regenponchos und Babyfeuchttüchern, machte ich mich wieder auf den Weg zurück. Da entdeckte ich eine Kiste, und ich dachte mir, die nimmste mal mit, die kannst bestimmt noch zu irgendwas brauchen.
Bei den anderen angekommen, hörte es dann zu regnen auf. Toll.. aber gut, den Regenschirm, kann ich auch als Sonnenschirm benutzen. Während sich immer mehr Menschen hinter uns einreihten, entdeckten, wir eine super praktische Kombinationsmöglichkeit der Kiste und des Regenschirms. Den konnte man nämlich prima in die umgedrehte Kiste stecken und Tadaa, scho hatten wir eine Regenschirmbefestigung und dazu einen Tisch mit Regenschutz.
Um 8 Uhr öffnete die Zone, in die nun 4.500 Menschen gesteckt werden sollten.
Jeder wurde kontrolliert und auf Gasflaschen oder Alkohol durchsucht. Dann hatte man freie Auswahl, auf die Plätze, die noch da waren. Nach ein bisschen suchen, fanden wir eine kleinere Wiese, auf der wir uns ausbreiteten, mit super Aussicht.
Ja, da saßen wir. Um 8:30 Uhr und hatten noch 9,5 h Zeit, bis die Show losgeht und 15,5 h bis Mitternacht. Wir vertrieben uns die Zeit mit UNO, Arschloch (ein nettes Kartenspiel), Schlafen, Wer bin Ich?, aufs Klo gehen, in der Schlange fürs Klo anstehen, Fotos machen,Wasser auffüllen, neue Platznachbarn begrüßen, ratschen..
Bis zum Nachmittag, schien die Sonne auf uns runter, deswegen bauten wir uns aus unserer Regenschirm Konstruktion, dem Zaun, den wir glücklicherweise hatten und einem Tuch, eine kleine Höhle, sodass jeder ein bisschen Schatten abbekommen konnte. Als die Sonne dann von den Wolken bedeckt wurde, beobachteten wir und gefühlt der ganze Platz eine Gruppe von 5 Männern, die verzweifelt versuchten ein Wurfzelt zusammen zu falten. Von allen Seiten bekamen sie Tipps und als sie es dann, nach gut einer halben Stunde endlich geschafft hatten, applaudierte die ganze Wiese.
Immer und immer mehr Menschen versammelten sich auf unserer Wiese, und auf den vorgesehenen Plätzen, und als dort kein Platz mehr war, breiteten sie sich auf der Straße, den Verkehrsinseln, in Bäumen oder auch in Büschen aus.
Um 18 Uhr ging dann der Count Down los und ein Flieger zeigte seine Flugshow mit über dem Hafen Sydneys. Mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde dann eine Animation auf die Pfeiler der Harbourbridge geleuchtet und auch die vielen Boote und Schiffe im Hafen waren beleuchtet.
Um 21 Uhr gabs dann das Family Feuerwerk. Unsere erfahrenen Platznachbarn meinten, dass das richtige Feuerwerk noch viel gigantischer wird. Mittlerweile, war der Milsons Point und das Mary Booth Reserve überfüllt von Menschen. Die Schlangen an den Essensständen und Toiletten wurden länger und länger, sodass man sich gut eine Stunde, bevor man sich entscheiden würde, dass man aufs Klo muss, schon auf den Weg dorthin machen kann.
Dann war es soweit, hätte mir jemand vor ein paar Monaten erzählt, ich würde an diesem Tag das Feuerwerk hier erleben, hätte ich ihm niemals geglaubt.
90 Sekunden vor dem Jahreswechsel startete der Countdown. Alle zählten die Zahlen runter.
3
2
1
PENG
Das war der reinste Wahnsinn. Der ganze Himmel wurde erfüllt von Raketen in allen Farben und Formen. Das Echo erschütterte den ganzen Hafen.
15 Minuten lang wurden die Raketen von, ich glaube, 5 Spots im Hafen abgefeuert. Ich war so gefasst von dem, was da grade passiert und konnte nur kreischen und staunen. Die ganze Zeit knallte es  und ich wusste gar nicht, wo ich hinschauen sollte.
Adrenalin, Euphorie, Glück, war was ich fühlte.
Zum Ende hin legten sie nochmal richtig los und dann wurde eigentlich überall gleichzeitig alles abgefeuert was ging. Ein Goldregen unter der Harbour Bridge beendete die Show.
Jubel und Klatschen folgte darauf hin aus den Menschenmassen. Danach wussten wir gar nicht was wir sagen sollten, boaah, Wahnsinn, oh mein Gott, waaaas, das gibt's doch gar nicht, war so das was ich währenddessen aus mir raus gebracht habe.
Jeder wünschte Jedem ein Happy New Year, die Stimmung war atemberaubend.
Danach löste sich alles relativ schell auf, innerhalb von 30 Minuten wurden die Lager, die sich im Laufe des Tages erbaut hatten, aufgelöst und eine Riesenmenschenwelle bewegte sich Richtung Trainstation, begleitet von Security und Polizei.
An dieser Stelle, ein riesiges Hut Ab an die Organisateure, Security und vor allem die, die den ganzen Saustall den die 1,5 Millionen Menschen hinterlassen hatten. Endlich in Resas WG angekommen, habe ich mich geduscht, Zähne geputzt und dann bin ich eigentlich auch schon eingeschlafen.
Danke, dass ich das erleben durfte. Am Liebsten würde ich mich nochmal in die Stimmung und die Feuerwerk Show zurückbeamen.
2017, here we go
Ich bin gespannt, was dieses Jahr alles für mich bereit hält.

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